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September 23, 2012 - Dies und Das

Hier ein paar Worte dazu wie es mir geht und was ich so mache. Ich habe ein schönes Zimmer in einem typischen Niederländischen Wohnhaus aus roten Ziegeln. Ich bin froh in einem solchen Haus zu wohnen, und nicht in einem dieser Studentenappartment-Hochhäusern. Mit mir wohnen noch der Vermieter mit seiner Freundin und drei andere Studenten im Haus. Das klingt zunächst wie eine ganze menge Leute, aber wegen der verschiedenen Stundenpläne bekommt man die anderen nur selten zu sehen. Bis jetzt gab es auch noch keine Probleme, dass das Bad besetzt war als ich es benutzen wollte, oder die Küche.

In Deutschland ist es oft so, dass Wohnhäuser horizontal besetzt sind, so dass eine Partei ein Stockwerk bewohnt. Alle benutzen das gleiche Treppenhaus. Hier ist es, zumindest bei den Altbauten so, dass die Häuser schmal sind, vertikal bewohnt, und jedes hat seine eigene Haustür und sein eigenes Treppenhaus. Der Flur ist ziemlich eng gebaut, und die Treppe ist sehr steil. Weil in jedem Zimmer jemand wohnt gibt es keine Gemeinschaftsräume, und man muss sehr darauf bedacht sein in der Küche gleich alles abzuspülen. Gekocht wird in der Küche, gegessen am Schreibtisch. Aus dem Teppich im Flur und auf der Treppe könnte man vermutlich die Essgewohnheiten der Bewohner seit anno dazumal rekonstruieren. Es ist gar nicht so leicht sein Essen diese verwinkelte Treppe hochzutragen. Mein Zimmer ist für mich gerade richtig, nur wenn ich den Wäscheständer aufgebaut habe gibt’s logistische Probleme.

Die Vorlesungen teilen sich ein in extrem mathematische Fächer, extrem informatische Fächer, und Mischformen. Das Info-Zeugs fällt mir leicht, und ich bin der Vorlesung meist schon ein Stück voraus. Programmieren war halt schon immer mein Ding. Bei Mathe sieht es anders aus. Da wird gleich der 5. Gang eingelegt und Gas gegeben dass einem die Ohren wackeln. Bei Modelltheorie bin ich am Anfang fast verzweifelt, weil ich kein einziges Wort verstanden habe. Mittlerweile habe ich mich aber einigermaßen in das verwendete Vokabular eingelesen, so dass ich ganz gut mitkomme. Schwer ist das eigentlich nicht, man muss eben die ganzen Definitionen im Kopf haben.

In meiner Freizeit mache ich Übungsaufgaben, lerne neue, auf Logik und Mathematik basierte Programmiersprachen, mache Fahrradausflüge an der Waal entlang oder gehe ins Kino. Das Kinoangebot ist gut, wie es sich für eine Studentenstadt gehört. Es gibt Kinos in denen man den neuesten James Bond oder Terminator sehen kann, ich habe aber auch ein Programmkino entdeckt mit insgesamt 5 Säälen, auf zwei Häuser in der Stadt verteilt. Dort kann man auch mal Französische oder Indische Filme sehen.

Die Waal ist einer der Flüsse in die sich der Rhein aufteilt, bevor er in die Nordsee fließt. Weil der Fluss regelmäßig Hochwasser hat, gibt es links und rechts Deiche auf denen man Fahrradausflüge machen kann. In nur 10 Minuten ist man aus der Stadt heraus und in wunderbarer Landidylle einschließlich Deichschafen und strohgedeckten Bauernhäusern.

Oben: Der Deich. Unten: Ein Deichschaf. Vermutlich einheimisch.

Über die Waal wird gerade eine neue Brücke gebaut.